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3.1 Ein paar Bemerkungen zum Betriebssystem

Das Betriebssystem ist das Programm Ihres Rechners, das ihn erst zu einem benutzbaren Instrument macht. Es liest z.B. das, was Sie auf der Tastatur oder mit der Maus eingeben, und tut damit etwas, beispielsweise Daten auf der Festplatte kopieren, Dateien löschen und dergleichen. Da es verschiedene Rechner und verschiedene Hersteller gibt, gibt es auch verschiedene Betriebssysteme. Das bekannteste ist mittlerweile MS-DOS  (und darauf aufbauend MS-Windows). MS-DOS ist nun eigentlich nur ein >>Schmalspur<<-Abkömmling eines wesentlich älteren und umfangreicheren Betriebssystems, nämlich Unix . Dieses Unix hat zwar den Vorteil, daß es dem Anwender wesentlich mehr Arbeitsmöglichkeiten gibt, der Preis dafür ist jedoch eine deutlich kompliziertere Bedienung. Im übrigen ist Unix nicht einfach ein einheitliches Betriebssystem, sondern der Obergriff für eine ganze Systemfamilie mit vielen, teilweise unterschiedlichen Varianten. Diese Varianten sind einander jedoch noch so ähnlich, daß es erlaubt ist, sie unter dem Sammelbegriff >>Unix<< zu subsumieren. In diesem Sinne wird der Begriff Unix im vorliegenden Buch gebraucht.

Grundsätzlich gibt es Internet-Software heutzutage für (fast) alle Betriebssysteme. Gewachsen und entwickelt aber ist das Internet zum größten Teil unter dem Betriebssystem Unix. Alle Internet-Werkzeuge sind unter Unix oder darauf aufsetzenden Produkten, wie dem X Window System, entstanden. Von dort aus sind sie unter die Oberflächen der anderen Betriebssysteme gewandert. Bei genauerem Hinschauen ist ihre ursprünglich Abstammung allerdings meist gut erkennbar


Internet-Software gibt es für (fast) alle Betriebssysteme. Die Muttersprache des Internet ist Unix. Für Unix gibt es die umfangreichsten Werkzeuge, auch an Internet-Software.
MS-DOS  als verspäteter Unix-Abkömmling eignet sich für Endanwender (aber nicht für Internet-Service-Anbieter) ebenfalls für den Voll- und Teilzugang.

>>Unix und Internet<< sind mehr als nur ein paar EDV-Begriffe. Sie stehen auch für eine Art Kultur, oder vielleicht besser Subkultur. In dieser Kultur sollte sich ein Neuling zunächst etwas vorsichtig bewegen. Vieles, was sie oder er schreibt, wird welt- oder landesweit gelesen, und die Chance, sich durch >>Elefant im Porzellanladen<<-Verhalten unbeliebt bis lächerlich zu machen, ist durchaus realistisch. Konkrete Hinweise zur Vermeidung von Fehlverhalten folgen in Kapitel 3.3.

Was heißt das alles für den Anwender? Behandeln wir die hiermit zusammenhängenden Fragen der Reihe nach.

Nein. Aber in den vorhergehenden Absätzen wurde es schon angedeutet: Unix-Kenntnisse erleichtern vieles im Internet. Alle Tools sind zunächst unter Unix entstanden. Wer sie einmal unter Unix erlernt hat, hat kaum Schwiergkeiten, sie unter jedem anderen Betriebssystem zu bedienen (Unix als >>Esperanto des Internet<<). Wenn Sie als Internet-Zugang den in Kapitel 2.6.1 beschriebenen einfachen Online-Account  wählen, weil er sehr leicht zu realisieren ist, dann müssen Sie sogar etwas Unix können. Und wenn Sie selber nicht nur Endanwender bleiben wollen, sondern vielleicht für Ihre Firma Internet-Dienste anbieten wollen, dann müssen Sie sehr gut Unix beherrschen. Ja, viele. Zum Beispiel kann sich unter MS-DOS niemand aus den Tiefen des Internet auf Ihren Rechner im Kommando-Modus aufschalten, da DOS eben kein Multiuser-Betriebssystem ist. D.h., je mehr Sie nicht nur reiner Endanwender sind, desto mehr Tools benötigen Sie, die nur unter Unix verfügbar sind. Ja, wenn es mindestens ein 386er ist. Das bekannteste Beispiel eines solchen Unix für PCs ist ein Public-Domain-Unix mit dem Namen Linux . Entwickelt hat es vor ein paar Jahren ein finnischer Student namens Linus (daher der Name Linux) Torvalds. Es ist im Netz frei erhältlich und kann auf Disketten (ca. 30-50 Stück) oder 1-3 CDs von etlichen Firmen für Preise zwischen 50,- und 200,- DM bezogen werden. Falls Sie hierzu eine Adresse suchen, reicht ein Blick in den Anzeigenteil der Zeitschrift >>iX, Multiuser-Multitasking-Magazin<< des Heise-Verlags, Hannover. Um nur mal im Internet zu schnuppern, bestimmt nicht. Um die Möglichkeiten des Internets voll auszuschöpfen, mit Sicherheit. Dazwischen liegt Ihr freier Entscheidungsspielraum.
Tip: >>Wenn Sie die Grundlagen von Unix lernen, werden Sie im Internet besser zurecht kommen, und Sie werden Ihre Möglichkeiten erweitern.<<
Harley Hahn: The Internet Complete Reference. S. 6. [7]

Die folgenden Beschreibungen sollen kein Bedienungshandbuch oder Manual ersetzen. Sie sollen das Prinzip zeigen. Die Beschreibungen hierzu gehen zwar stets von der Anwendung unter Unix aus, erörtern aber auch die Tools anderer Betriebssysteme.

Die Bedienung jedes Programms unter jedem Betriebssystem kann beim derzeitigen Stand der Computertechnik grundsätzlich auf drei verschiedene Arten erfolgen:

Genau diese drei Arten der Programmbedienung  finden wir im folgenden auch bei den Internet-Werkzeugen wieder. Beim Arbeiten unter Unix ist die zeichenorientierte Arbeitsweise vorherrschend. Wird das auf Unix aufsetzende X Window System verwendet, können dieselben Werkzeuge auch mit grafischer Oberfläche und Mausklicks verwendet werden.


Tip: Es gibt (Computer-) Menschen, die aus der Art der Bedienung eines Programmes eine Weltanschauung machen (>>jedes gute Programm muß mit Mausklicks/ohne Mausklicks/??? bedienbar sein<<). Versuchen Sie, diese Art zu denken, zu vermeiden. Sie machen sich das Leben, auch im Internet, sonst unnötig schwer.



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