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3.2.2 Die Nachkommen


Die Ur-Mutter aller Mail-Programme hat zahllose Nachkommen. Unmittelbarer Erbfolger ist mailx.  Die Bedienung ist mail ähnlich, häufig ist anstelle des alten mail-Programms auch bereits mailx installiert - verwirrenderweise manchmal ebenfalls unter dem Namen >>mail<<. Zu erkennen ist es an der anderen Bildschirmausgabe. Wenn Mail für Sie eingetroffen ist und Sie rufen mailx auf, sieht der Bildschirm ungefähr so aus:
$ mailx
You have 3 messages
NO  LNS  RECEIVED      FROM                   SUBJECT
1   70   Jan 31 07:36  achim@jat.sub.org      Re: Internet Zugang FAQ mit
2   50   Jan 31 07:36  logies@ml.han.de       Re: Trumpet Winsock und das
3   68   Jan 29 21:08  js@shar.sidney.com.au  Re: Gefangen?
Sieht der Bildschirm auch nach Aufruf von mail so aus, dann ist mail in Wirklichkeit durch mailx ersetzt worden. Sie sehen, daß es mit diesem Werkzeug wesentlich einfacher ist, einen Überblick über mehr als eine Mail zu erhalten. Die jeweiligen Titel-Zeilen rechts außen, zusammen mit dem Absender unter FROM geben bereits Hinweise auf den Inhalt.

Zwei weitere Nachkommen von mail, die sich weit über das Internet verbreitet haben, wollen wir ebenfalls noch anschauen. Der erste ist ein typischer Vertreter der bildschirmorientierten Programme und heißt elm . Der zweite ist ein unter MS-Windows lauffähiges Tool mit Namen Eudora  und ein Vertreter der Programme mit grafischer Oberfläche.

Ein bildschirmorientiertes Mail-Programm: elm

Die Programme mail und/oder mailx sind Bestandteil jedes Unix-Systems. Das folgende, elm, ist als Public-Domain-Software im Internet erhältlich. Es setzt das Konzept von mailx fort und ermöglicht die Auswahl verschiedener Mails durch Cursor-Bewegungen. Der Bildschirm sieht nach Aufruf von elm ungefähr folgendermaßen aus, wenn die oben angezeigten drei Briefe eingetroffen sind:
Mailbox is '/usr/spool/mail/wsb' with 3 messages [ELM 2.4 PL21]
1   Jan 30 Joachim Astel      (70)   Re: Internet Zugang FAQ mit
2   Jan 30 Michael Logies     (50)   Re: Trumpet Winsock und das
3   Jan 28 Jane Smith         (68)   Re: Gefangen?

You can use any of the following commands by pressing the first character;
d)elete or u)ndelete mail,  m)ail a message,  r)eply or f)orward mail, q)uit
To read a message, press <return>.  j = move down, k = move up, ? = help

Command: 
elm ist heutzutage auf Unix-Systemen das wahrscheinlich am weitesten verbreitete Mail-Programm. Die Kurz-Bedienungsanleitung können Sie direkt auf dem Bildschirm lesen, >>man elm<< sagt Ihnen mehr.
Es gibt sehr, sehr viele Mail-Programme. Sie sind zwar alle etwas unterschiedlich zu bedienen, das Prinzip ist aber überall das gleiche.

Ein Mail-Programm mit grafischer Oberfläche unter MS-Windows: Eudora

Wenn an dieser Stelle Programme mit grafischer Oberfläche unter MS-Windows  vorgestellt werden, dann bedeutet das nicht, daß es unter anderen Betriebsystemen so etwas nicht gibt. Im Gegenteil, die Auswahl hierzu ist auch im Unix/X Window-Bereich reichhaltig.

Für die Benutzung unter MS-Windows gibt es sowohl reine Mail-Programme, wie Eudora und Pegasus , aber auch Oberflächen, die verschiedene Werkzeuge miteinander kombinieren, wie Wintrumpet  oder WinQVT . Im folgenden wird als Beispiel das Mail-Programm Eudora  beschrieben. Die Installation von Eudora setzt voraus, daß das Trumpet-Winsock-Paket bereits auf dem Rechner lauffähig vorhanden ist (siehe ggf. Kapitel 2.6.3, >>Vollzugang für Nicht-Unix-Systeme<<). Eudora gibt es kostenlos als Freeware- oder auch als kommerzielle Version mit erweiterten Möglichkeiten von der Firma:

QUALCOMM Incorporated
6455 Lusk Blvd.
San Diego, CA 92121-2779
USA

Wenn Sie bereits irgendeine Form des E-Mail-Zugangs zur Verfügung haben, können Sie das Freeware-Paket von majordomo@qualcomm.com erhalten (im Text der Nachricht muß >>get freeware Win/Eudora.hqx<< stehen; das Manual dazu erhalten Sie mit dem Text >>get freeware Win/doc.hqx<<). Per FTP ist auf dem Rechner ftp.qualcomm.com stets die neueste Version erhältlich. Während die Konfiguration der Unix-Mail-Programme durchaus harte Arbeit sein kann, gestaltet sich dies bei Eudora relativ problemlos. Die Ursache liegt in dem sehr einfachen Übertragungsprotokoll mit dem Namen POP3  (Namen führen manchmal in die Irre: Unter Unix heißt das Protokoll zwar Simple-Mail-Transfer-Protocol, die Konfiguration ist aber überhaupt nicht simpel. POP3 bedeutet Post-Office-Protocol, Version 3, und es ist simpel).

Zur Konfiguration von Eudora wird aus dem Menü >>Special<< der Punkt >>Configuration<< aufgerufen. Dann sind drei bis maximal fünf Einträge zu machen, die Ihnen Ihr Provider vorgeben muß, und danach können Sie Mail auf Ihrem Windows-Rechner bearbeiten. Falls Sie Hilfe benötigen: die Information hinter dem >>Help<<-Button ist spärlich, die mitgelieferte README.TXT-Datei gibt hingegen ausreichend Unterstützung.


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