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1.5 Was bietet das Internet aus unternehmerischer Sicht?
Das Internet eröffnet dem Unternehmen
eine neue Ebene der Kommunikation und Information. Eine Firma
,
die im Netz präsent ist, kann das Internet sowohl als Informationsquelle
wie auch als Medium zur Verbreitung eigener Informationen nutzen - und dies im
weltweiten Rahmen, ein Aspekt, der bei den zusammenrückenden globalen
Märkten immer wichtiger wird. Auch in Deutschland sind bereits etliche
Firmen netzpräsent und bieten Produkte und Bestellservices an
(spektakulärstes Beispiel aus der Sicht der Boulevardpresse ist sicher der
Beate-Uhse-Versand über WWW). Die folgende Auflistung faßt die
Argumente für eine Internet-Nutzung aus unternehmerischer Sicht zusammen:
- Electronic-Mail als schnelles und einfaches Kommunikationsmedium mit
Kunden und Kollegen; wobei E-Mail gegenüber dem Fax den Vorteil besitzt,
daß die übertragenen Daten in digitaler Form Teil der
Computersysteme bleiben, sie können direkt elektronisch weiterverarbeitet
werden.
- Eine Firma kann Supportleistungen schnell und einfach an ihre Kunden
bringen, sei es über E-Mail-Kommunikation, sei es über andere
Netzdienste.
- Kooperationspartner können auch in weit entfernten Teilen der Welt
sehr einfach und auf informellen Wegen gefunden werden.
- Technologische Entwicklungen können durch Beobachten der Net-News
einfach und frühzeitig erkannt werden.
- Wünschenswerte Produkte oder Produkteigenschaften können durch
Lesen der relevanten Newsgruppen abgeleitet werden.
- Fragen zu eigenen Produkten lassen sich per E-Mail oder in den News
einfach beantworten.
- Firmenmitarbeiter können selber Fragen in den Net-News stellen und
Support erhalten.
- Der Ein- und Verkauf kann direkt über das Netz abwickelt werden.
- Neue und unbekannte Technologien sind mit Hilfe des Netzes schnell
erlernbar.
- Die Firma hat eine sehr einfache Möglichkeit, eigene Texte und
Dokumente im Netz zu veröffentlichen.
- Internationale Partnerfirmen und Kunden können einfach erreicht
werden, insbesondere ohne Probleme mit Zeitzonen (die das Telefonieren
erschweren).
- Eine Firma kann sehr kostengünstig Werbung
für eigene Produkte im Netz machen, insbesondere mit den
Möglichkeiten des WWW.
Zum Thema >>Kommerzialisierung im
Internet<<
sind bereits eine Reihe von Büchern erschienen, in denen die durchweg
guten Erfahrungen von bisher zumeist amerikanischen Firmen mit dem Internet
beschrieben sind:
- Cronin: Doing Business on the Internet. [3]
- Angell u. Heslop: The Internet Business Companion. [4]
- Cameron: The Internet. A Global Business Opportunity. [5]
Ich habe
versucht, Ihnen in diesem Kapitel einen winzigen Einblick in das zu geben, was
Sie am Internet interessieren könnte. Dabei habe ich versucht, in meiner
Wortwahl möglichst allgemeinverständlich zu bleiben. Experten, die
dieses eventuell lesen, mögen mir dadurch entstehende Ungenauigkeiten
nachsehen.
Ich bin mir auch darüber im klaren, daß eine solche Darstellung auf
dem Papier nur eine schwache Vorstellung von den wirklichen Möglichkeiten
geben kann. Daher mein Rat zum Schluß dieses Kapitels: Wenn Sie irgendwie
die Chance haben, irgendwo >>das Internet<< auf einem
Computer-Bildschirm anzuschauen - tun Sie es! Erst dann gewinnen Sie eine echte
Vorstellung.
Geschichten, die das Usenet schrieb ...
- Teil 2
Was würden Sie tun, wenn Sie eine Million D-Mark brauchten?
Wahrscheinlich zu Ihrer Bank gehen und fragen. Die Chancen, das Geld auch zu
erhalten, können Sie selber am besten einschätzen. In vielen
Fällen dürften sie nicht besonders gut stehen. Wenn Sie sich nun noch
vorstellen, daß Sie eine Firma besitzen, die mit einem neuen Produkt kurz
vor dem Durchbruch steht und der nur diese lächerliche Million noch fehlt,
dann kommen Sie einer realistischen Situation recht nahe.
Diese Situation aus der real existierenden sozialen Marktwirtschaft traf vor
einiger Zeit eine kleinere Firma im Norddeutschen, für die eine Million
eben doch keine Peanuts sind. Das Produkt, um das es geht, ist ein völlig
neu konzipiertes und konstruiertes Elektroauto mit zusätzlichem
Solarantrieb. Die Highlights dieses Autos sind aber nicht nur die Antriebsart,
sondern die schon bei der Konstruktion berücksichtigte Recyclebarkeit
aller Einzelteile und das Produktionsverfahren, das einen Endverkaufspreis um
die 15.000,- DM ermöglichen würde. Ein Testmodell gibt es bereits,
ebenso sind schon einige Hundert Optionsverträge mit Kunden abgeschlossen,
welche sich verpflichtet haben, dieses geniale Auto zu kaufen, sobald es
produziert wird. Und nun fehlt diese eine Million, um das Produktionsverfahren
in Gang zu bringen.
Bis zu dieser Stelle hat die Geschichte noch nichts mit Computern und
Netzwerken zu tun. Das ändert sich jetzt. Sie ahnen, wie? Nun, es gibt
bekanntlich ein Computernetz, über das Kontakte in alle Welt hergestellt
werden können, das Usenet. Im Usenet gibt es das System der
>>Schwarzen Bretter<<, genannt Newsgruppen, wo jeder elektronische
Nachrichten veröffentlichen kann, die weltweit von Millionen von Menschen
gelesen werden. In diese elektronischen Nachrichtenbörsen kann jeder
(grundsätzlich) jede beliebige Nachricht schreiben. Also kann man auch die
Frage um die Welt schicken, ob es irgendwo Menschen oder Firmen gibt, die diese
Million als Venture-Capital übrig haben, um sie an anderer Stelle mit
gutem Zinssatz einzusetzen. Auf diese eine Anfrage antworteten immerhin
fünf potentielle Kapitalgeber aus Nordamerika. Angeboten wurden bis zu 100
Millionen Dollar.
Nun, die Firma hat ihre Kapitalprobleme lösen können und
darüber hinaus auf sehr einfache Weise Joint-Venture-Partner in
Übersee finden können, die mit in das Elektroauto-Projekt
einsteigen.
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