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4.3 Wie kann ich die Quellen nutzen, wenn ich nur E-Mail zur Verfügung habe?

Die Zahl der Menschen, die über irgendeinen Weg den Zugang (wenigstens) per E-Mail zum Internet haben, wird noch einmal deutlich höher geschätzt als die Zahl der direkten Internet-Teilnehmer. Alles in allem also weltweit eine Zahl irgendwo in der Größenordnung von 50-80 Millionen.

Auch diejenigen, die >>nur<< einen E-Mail-Zugang zum Internet haben, können den größten Teil der Internet-Dienste nutzen - über die sogenannten Mail-Server . Diese Rechner setzen per Mail ankommende Aufträge so um, daß auch die eigentlich nur im interaktiven Dialog zur Verfügung stehenden Dienste genutzt werden können. Die Methode ist z.B. für den Teilzugang mittels UUCP sehr nützlich, um trotzdem FTP, Archie und sogar WWW nutzen zu können. Sie wird hier deswegen ausführlich beschrieben, weil der Aufbau eines Internet-Zugangs  häufig stufenweise verläuft: in der ersten Stufe hat ein Netz-Neuling meist wenigstens einen E-Mail-Zugang. Mit diesem Zugang kann die zum weiteren Ausbau benötigte Software nach und nach sehr einfach über das Netz beschafft werden.

Dazu ist einfach eine Mail an eine bestimmte Adresse zu senden, die einen genau definierten Text, eine Art Kommandosprache, enthalten muß. Hinter einer solchen Adresse verbirgt sich der Mail-Server, der die eintreffenden Kommandos bearbeitet. Der Mail-Server wertet den erhaltenen Text aus und schickt automatisch eine Antwortmail an den Absender zurück. Dieser Antwortbrief enthält das durch die Kommandos Angeforderte.


Die meisten Internet-Dienste sind auch per E-Mail erreichbar.
Der Nachteil dieser Methode ist allerdings, daß, anderes als im direkten interaktiven Dialog, alles etwas länger dauert. Die Mail-Server sind häufig überlastet, und so kann eine Antwort auch schon mal 1-2 Tage unterwegs sein. Wenn hingegen der interaktive Dialog infolge Netz- oder Rechnerüberlastung ebenfalls sehr schleppend verläuft, dann ist die Vorgehensweise per Mail unter Umständen auch für Teilnehmer mit vollem Internetzugang interessant: Wenn die interaktiven Antwortzeiten unerträglich lang (und für zahlende Kunden eventuell zu teuer) werden, ist der Mail-Zugriff zwar nicht schneller, aber das lästige Online-Warten entfällt.

Voraussetzung zu alledem ist natürlich, daß alles fehlerfrei verläuft. Um die Fehlermöglichkeiten gering zu halten, bieten die Mail-Server das Versenden von Hilfe-Texten an. Hierzu ist einfach das Wort >>help<< zu schicken. Bei einigen Mail-Servern muß es im Text (Mail-Body) stehen, bei anderen im Subject.

Auf folgende Internet-Dienste kann per Mail zugegriffen werden:

  1. aftp-Daten-Archive (Ftp-Mail)
  2. archie-Server (Archie-Mail)
  3. gopher (Gopher-Mail)
  4. Net-News/Usenet (News-to-Mail, Mail-to-News)
  5. WWW (WWW-Mail)
Bevor die einzelnen Zugriffe im Detail beschrieben werden, noch ein paar wichtige Vorbemerkungen zur Benutzung der Mail-Server. Diese Server werden von Menschen betrieben, denen es Freude macht, die Ressourcen des Internet möglichst vielen Nutzern zur Verfügung zu stellen. Es sind häufig keine offiziellen Services großer Institutionen, sondern mehr oder weniger private Initiativen. Sofern der Betrieb der Mail-Server Störungen verursachen sollte, würden diese Dienstleistungen eingestellt. Daher der dringende Rat an alle, die sie benutzen: Bitte nur gezielt und sparsam damit umgehen! Nicht zum Experimentieren oder zum Transfer gewaltiger Datenmengen mißbrauchen!



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