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3.5 Telnet - Zugriff auf andere Rechner

Der Dienst Telnet - Sie erinnern sich an den ersten Abschnitt von Kapitel 1.4 - erlaubt es, von jedem Internet-Rechner auf jeden anderen, unabhängig vom geographischen Standort, dialogweise zuzugreifen. Das kann z.B. dann sinnvoll sein, wenn der eigene Rechner für eine bestimmte Anwendung zu klein ist. Wenn dann irgendwo auf der Welt ein geeigneterer Computer gefunden wird, kann diese Anwendung dort gerechnet werden.

Voraussetzung dazu ist, für den fremden Rechner - auch Host  (Gastgeber), >>remote host<<  oder >>Zielrechner<<  genannt - eine Berechtigung zu besitzen, d.h. einen Login-Namen und ein Paßwort zur Verfügung zu haben. Wenn das der Fall ist, kann ein Dialog z.B. folgendermaßen aussehen:

$ telnet shar.sidney.com.au
Trying 141.212.196.177
Connected to shar.sidney.com.au
Escape character is '^]'.
Linux telnet (shar.sidney.com.au) (ttyp5) login: wsb Password:Idontell $
Der Anwender muß auf dem eigenen Rechner also das Kommando:
telnet Zielrechner
eingeben. Für den Zielrechner kann der Name (hier: shar.sidney.com.au) benutzt werden. Der Aufruf hätte aber auch mit der Angabe der numerischen Rechneradresse erfolgen können:
telnet 141.212.196.177
Beides führt zu demselben Ergebnis, wenn der Name-Service beim eigenen Rechner richtig installiert ist. Sofern der Aufruf mit dem Rechnernamen zu einer Fehlermeldung führt, kann die zweite Form mit der numerischen Rechneradresse verwendet werden, was immer zum Erfolg führt. Auf den telnet-Kommandoaufruf antwortet der fremde Rechner nach Herstellen der Verbindung mit der Abfrage des Login-Namens und des Paßwortes.

Nach dem Eingangsdialog kann auf dem Host-Rechner shar.sidney.com.au unter Unix gearbeitet werden. Das zeigt der Prompt, das Dollarzeichen >>$<< an (entspricht etwa dem >>C:><< unter DOS). Im Hintergrund hat dabei der Telnet-Client des eigenen Rechners zum Telnet-Server (Daemon) des fremden eine Verbindung aufgebaut und die Kommunikation sichergestellt. Telnet-Server-Programme gibt es nur unter Unix, d.h., der eigene Rechner, der auf den fremden zugreift, kann durchaus auch ein DOS-Computer sein. Das Umgekehrte ist jedoch nicht möglich. Auf den eigenen DOS-Rechner können sich andere Teilnehmer nicht aufschalten.


Das Internet-Werkzeug Telnet stellt interaktive Verbindungen zu beliebigen multiuserfähigen Zielrechnern im Internet her (nicht zu MS-DOS -Rechnern).
Auf dem Zielrechner können Rechenleistungen oder andere Services wie Datenbankzugriffe angeboten sein. Die obige Art des Zugriffs erfordert immer eine ausdrückliche Berechtigung auf dem Zielrechner (Login-Name und Paßwort). Das ist jedoch bei öffentlichen Telnet-Diensten in der Regel nicht der Fall. Solche öffentlichen Dienste beinhalten häufig Zugriffe auf Datenbanken. Bei dieser Art des Zugriffs ist dann kein Paßwort erforderlich, sondern nach Eingabe eines bestimmten Login-Namens wird der Anrufer direkt in den entsprechenden Service geführt, wie z.B. zum Wetterdienst für Nordamerika. Die konkreten Login-Namen sind in der Liste in Kapitel 4.1 enthalten, Anwendungsbeispiele finden Sie in Kapitel 5.

Unter MS-Windows kann z.B. das Programm EWAN_telnet benutzt werden, um auf entfernte Rechner im Dialog zuzugreifen.


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