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2.5.2 Was ist ein Modem und was tut es (oder auch nicht)?

Ein Modem ist selbst ein kleiner Computer, ein Kommunikationsrechner, dessen Aufgabe es ist, sich mit einem anderen Modem und die angeschlossenen Rechner über eine Telefonleitung verständigen zu können. Da Telefonleitungen analoge Signale übertragen, Computer jedoch digital miteinander reden, wird im Modem eine digital-analoge Umwandlung der Signale vorgenommen. Daher stammt auch der Name: MOdulator - DEModulator (modulieren: umwandeln).

Dieser Kommunikationscomputer besitzt eine eigene Kommandosprache. Für seine Sprache hat sich ansatzweise ein einheitlicher Standard durchgesetzt, der Hayes-Standard . Dieser schreibt vor, daß alle Kommandos an das Modem mit der Zeichenfolge AT (auch at) beginnen. Wird das AT (ATtention) ohne weitere Parameter eingegeben, muß das Modem bei richtiger Einstellung und Kabelverbindung mit >>OK<< antworten. Damit enden die Gemeinsamkeiten aber auch schon beinahe. Nur einige wenige Befehle, wie das Wählkommando ATD >>Telefonnummer<<, sind für alle Hayes-kompatiblen Modems gleich.

Um das Modem für die Datenkommunikation richtig zu konfigurieren, muß der Anwender nach AT als Parameter die eigentlichen Modembefehle angeben, wie etwa die Einstellung der Übertragungsrate. Bereits bei dieser simplen Aktion beginnt die babylonische Sprachverwirrung unter den verschiedenen Modemtypen. Möchte man beispielsweise als Übertragungsgeschwindigkeit 9600 bps (Bits pro Sekunde) einstellen, so erfordert das eine Modem hierzu vielleicht das Kommando ATN3, das nächste AT&N3 und das übernächste AT&N8. Die Gesamtheit der nach dem AT-Kommando folgenden Modemkonfigurationsbefehle nennt man den Initstring . Die Kunst der Modemkonfiguration (und das ist kein leeres Wort) liegt in der richtigen Auswahl dieses Initstrings, durch dessen Kommandos die beteiligten Modems zu einer erfolgreichen Kommunikation gebracht werden müssen.

Und da die erforderlichen Kommandos sich bei jedem Hersteller unterscheiden, ist es nötig, das Handbuch gründlich zu lesen. Wer mit englischen Vokablen nicht jonglieren kann, sollte den Modemkauf von der Existenz eines verständlich geschriebenen deutschsprachigen Handbuchs abhängig machen. Der wichtigste Rat zum Modemkauf ist daher der folgende:


Kaufen Sie nie ein Modem ohne Handbuch! Ohne dieses besitzt das Modem kaum einen Wert, denn es enthält die Modemkommandos, die Sie für die Konfiguration wissen müssen (oder würden Sie einen Videorecorder ohne Bedienungsanleitung kaufen und hinterher zu programmieren versuchen?).
Daß Sie ein Modem mit möglichst hoher Datenübertragungsrate kaufen sollten, versteht sich eigentlich von selbst. Derzeit sind 14400 bps eine Art Standard, demnächst werden es vielleicht 28800 bps sein. Mit der Beschreibung der üblichen Kompressions- und Fehlerkorrekturverfahren (V.32bis, V.42, V.42bis, MNP 5 usw.) will ich Sie hier nicht langweilen - alle modernen Modems sind damit ausgestattet. Achten Sie beim Modemkauf auch darauf, daß ein passendes Kabel dabei ist, Sie sparen sich dann evtl. unnötige Fehlersuche beim selbstgelöteten.


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